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Klimaschutz im ASC

Im Oktober 2021 hat der Dachverband DAV auf seiner Hauptversammlung beschlossen, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.

Alle Aktivitäten, welche direkt wie auch indirekt mit dem DAV zusammenhängen, werden deshalb auf ihre CO2e*-Emissionen in Form einer Bilanzierung gemäß dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol untersucht.

Der Dachverband, alle Sektionen und die regionalen Untergliederungen werden dafür in ihrem Handlungsbereich eine Emissionsbilanzierung durchführen. Aus der Bilanzierung lässt sich für jede Kategorie bzw. für jeden Bereich ein konkreter CO2e-Emissionswert ermitteln.

Nach anschließender Analyse und Auswertung sind regulierende Maßnahmen zu treffen. Je nach Priorität und Machbarkeit sollen diese CO2e-Emissionen komplett vermieden oder soweit wie möglich reduziert werden. Für alle nicht vermeidbaren CO2e-Emissionen sind schließlich Kompensationsmaßnahmen vorzusehen.

Um das Klimaschutz-Budget zu kalkulieren, werden aktuell für jede Tonne CO2e-Emissionen 90€ angerechnet, ab dem Jahr 2025 dann 140 € je Tonne.

Ein Bilanzierungbeispiel der Sektion München für das Jahr 2020 kann unter folgendem Link eingesehen werden: 
Emissionsbericht der Sektion München 2020 - Alpenverein München & Oberland (alpenverein-muenchen-oberland.de)

Im Februar 2023 fand in München eine zweitägige Veranstaltung für Klimaschutz Koordinatoren der DAV-Sektionen statt. Bei etwa 150 Teilnehmern war die Spannweite an Fragen, Informationen und Erkenntnissen entsprechend sehr groß.

Im Folgenden einige hervorzuhebende Punkte:

• Die Sektion Alpiner Ski-Club ist eine der kleineren Sektionen im DAV, alle Funktionen sind ehrenamtlich besetzt. Größere Sektionen haben für verschiedenste Tätigkeiten Festangestellte (z.B. auch für Klimaschutz).
• Sektionen die noch nicht bilanziert haben, können pauschal 5% ihrer Einnahmen des letzten Jahres als Klimaschutz-Budget für das Folgejahr ansetzen bzw. diesen Betrag „ansparen“, falls z.B. eine größere Aktion erst in zwei, drei Jahren ansteht. Auch gewährt der DAV seinen Sektionen Darlehen, falls die zu investierende Summe in Klimaschutz-Maßnahmen höher ausfallen sollte. Die Bilanzierung kann einen deutlich abweichenden Wert gegenüber der 5% Klausel ergeben.
• Wenn alle mitmachen, ist die Bilanzierung der Touren oder Events gar nicht so kompliziert. Schwieriger wird es dagegen bei der Emissionsermittlung von bewirtschafteten Hütten oder Kletterhallen, da diese sehr komplex ausfallen.
• Einfach machen! Jedes Mitglied sollte sich bewusst werden, dass etwas getan werden muss und vor allem, dass jeder etwas tun kann!

Eine wichtige Erkenntnis aus den ersten (Pilot-) Bilanzierungen lautet:
Die Mobilität der Teilnehmer und Gäste hat bei den CO2e-Emissionen den größten Anteil, gefolgt vom Betrieb und Unterhalt der Infrastruktur (z.B. Hütten, Kletterhallen, Geschäftsstellen), der angebotenen Verpflegung, folgend von weiteren, kleinen Posten.

Seit Ende 2022 ist auch für die Sektion Alpiner Ski-Club ein Klimaschutz Koordinator ehrenamtlich tätig. Der ASC startet mit Beginn des Jahres 2023 mit der Bilanzierung seiner Aktivitäten und der Infrastruktur, welche in seinem Handlungsbereich liegt. Dies umfasst laut Tourenprogramm pro Jahr ca. 70 Aktivitäten (z.B. Touren, Events, Vorträge etc.), eine bewirtschaftete Hütte, zwei Selbstversorgerhütten sowie die Geschäftsstelle.

Für die Bilanzierung unserer Aktivitäten wurden bereits erste Datenerfassungsbogen ausgefüllt oder den Tourenleiter*innen zum Ausfüllen zugesandt. Folgende Daten sind dabei zu erfassen:

• Art des Events
• Datum
• Anzahl der Teilnehmer
• Kilometerangabe vom Wohnort bis zum Treffpunkt der Tour/des Events jedes Teilnehmers
• Art/Verkehrsmittel der Anreise
• Anzahl und Typ der Übernachtungen sowie
• die Art der Verpflegung (vegan, vegetarisch, wurst/fleischhaltig).

Die Bilanzierung der bewirtschafteten Hütte sowie auch der Selbstversorgerhütten ist sehr komplex, erfordert einen größeren Zeitaufwand und eine entsprechende Vorbereitung. Des Weiteren ist ein vertrauensvoller Umgang zwischen den Pächtern/Wirtsleuten und der Sektion erforderlich.

Die ermittelten Daten werden bis zum Jahresende gesammelt und schlussendlich in einem vom DAV verwalteten Bilanzierungstool eingetragen. Der ermittelte CO2e-Emissionswert dient für die Folgejahre als Richtwert (z.B. Emissionseinsparung bis 2026 um 30%, Ermittlung des Klimaschutz-Budgets für das Folgejahr).

(Stand: April 2023)

 

* Die Abkürzung CO2e steht für CO2-Äquivalente. Bei den ermittelten Emissionen werden neben Kohlendioxid noch weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas freigesetzt. Diese Gase tragen in verschiedenem Maße zum Treibhauseffekt bei und verbleiben über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre. Zur besseren Bewertbarkeit werden diese Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalente umgerechnet und zusammengefasst.

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